Chirotherapie
Eine alternative Methode zur Behandlung von Wirbelsäulen- und Gelenkleiden ist die Chirotherapie. Handgriffe, die verspannte Muskeln und schmerzende Gelenke wieder mobil machen, werden schon seit Jahrtausenden angewendet.
Der Begriff Chirotherapie leitet sich aus dem Griechischen her und bedeutet mit den Händen behandeln. Heute hat sich die Chirotherapie, auch manuelle Medizin genannt, in Deutschland als ein Zweig der Orthopädie und der Physikalischen Medizin entwickelt. Seit 1973 wird die manuelle Therapie an deutschen Hochschulen gelehrt. Seit 1979 ist die Zusatzbezeichnung Chirotherapie für Ärzte bei uns anerkannt.
Man unterscheidet zwei Techniken der Chirotherapie. Bei der Mobilisation wird durch langsame, sanfte Bewegungen das natürliche Gelenkspiel wiederhergestellt. Hierbei werden die Gelenke so behutsam mobilisiert, dass keine Schmerzen ausgelöst werden. Die gezielte Manipulation bewirkt durch eine kleine, schnelle Bewegung, dass blockierte Gelenke wieder eingerenkt werden und damit die Blockade gelöst wird. Häufig, jedoch nicht immer, nimmt der Patient dabei ein Knacken wahr und verspürt eine spontane Erleichterung in der zuvor schmerzhaften Region. Oft genügen ein bis zwei Behandlungen, um Entlastung zu bewirken. Sollte nach mehreren Versuchen die Behandlung nicht erfolgreich sein, bricht der erfahrene Therapeut ab.
Die fachgerechte Chirotherapie ist nicht schmerzhaft, da sie in die freie Bewegungsrichtung des betroffenen Gelenkes durchgeführt wird. Die Chirotherapie kann Rückenschmerzen lindern und helfen, die eingeschränkte Beweglichkeit der Gelenke wiederherzustellen. Insbesondere Kopfschmerzen und chronische Verspannungen der Muskulatur, aber auch Ohrgeräusche haben ihre Ursache oft in einer Blockierung der kleinen Wirbelsäulengelenke. Bei der richtigen Indikation und der fachgerechten Durchführung ist die Chirotherapie gefahrlos. Ernste Gefahren drohen bei technisch richtiger Anwendung der Therapie nicht. Dazu gehört auch der Ausschluss von Risikofaktoren durch eine geeignete Diagnostik, insbesondere bei Veränderungen der Halswirbelsäule.
Die Diagnose sollte immer ärztlich abgesichert sein. Die Kosten der Therapie werden von den Krankenkassen und den privaten Versicherungen getragen, wenn die Behandlung von einem ausgebildeten Arzt durchgeführt wird.
Bei akut auftretenden Blockierungen oder Schmerzen der Wirbelsäule ist es ratsam, den Arzt möglichst frühzeitig aufzusuchen, denn die Erfahrung zeigt, dass die Beschwerden deutlich schneller zu beseitigen sind, wenn die Blockierungen sofort und gezielt gelöst werden.